May 28, 2023
ADATA XPG Valor Air Test
Der Name XPG steht für eine Untermarke des Speicherherstellers ADATA
Der Name XPG steht für eine Untermarke des 2008 gegründeten Speicherherstellers ADATA aus Taiwan. Hintergrund für die Gründung der Marke XPG war eine stärkere Fokussierung der Produkte auf den Gaming-Bereich. XPG gibt an, dass es sein Ziel sei, hochwertige Komponenten zu entwickeln, die das Spielerlebnis verbessern. Zu Beginn gehörten Arbeitsspeichermodule und SSDs zum Portfolio. Dies wurde jedoch schnell um PC-Gehäuse, Netzteile, Eingabegeräte und andere Gaming-Peripheriegeräte erweitert. Heute haben wir das ADATA XPG Valor Air Gehäuse im Test, das im August 2022 vorgestellt wurde.
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
Der ADATA XPG Valor Air ist ein kompakter Midi-Tower, der mit seiner stylischen Optik und vier vorinstallierten Gehäuselüftern überzeugen soll. Letztere sollen in Kombination mit der offenen Frontplatte für einen besonders hohen Airflow sorgen. Dazu kommen ein Seitenfenster aus Glas, Staubfilter und ein relativ günstiger Anschaffungspreis. Als Farbvarianten bietet der Hersteller eine weiße und eine schwarze Variante an. Der Preis für den ADATA XPG Valor Air liegt derzeit bei 71,00 €*. Ob es sich lohnt, erfahren Sie in diesem Testbericht.
XPG verpackt das Valor Air in einem Karton aus schlichtem braunem Karton. Darüber hinaus wurden schematische Zeichnungen des Midi-Towers sowie alle technischen Spezifikationen und die wichtigsten Features mit schwarzer Farbe auf den Karton gedruckt. Im Karton verpackt XPG den Valor Air mit zwei Blöcken normalem Styropor und einer Plastikfolie.
XPG verstaut das Zubehör im Inneren des Gehäuses bzw. dort über dem Netzteilfach. Im Zubehörpaket sind der Festplattenkäfig, der nicht vorinstalliert ist, eine Tasche mit allen Montagematerialien, eine Installationsanleitung und einige schwarze Kabelbinder enthalten. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind vier vorinstallierte 120-mm-Lüfter und drei Staubfilter.
Beim Auspacken des ADATA XPG Valor Air fällt sofort das recht geringe Gewicht sowie die deutlich reduzierte Tiefe des Midi-Towers auf. Wir werden in den nächsten Kapiteln sehen, wo Abstriche gemacht werden oder wo dies zu Problemen führt.
Beim ADATA XPG Valor Air geht es gleich auf der Vorderseite los mit einer Mischung aus schlichter Eleganz und einem Hauch von Gaming. Erreicht wird diese Optik durch eine Platte aus Kunststoff, auf die eine Stahlplatte aufgeklebt wurde, die wiederum mit großen Lüftungsschlitzen versehen wurde. XPG selbst spricht von einem Streamline-Carving-Design. Im unteren linken Bereich ist außerdem das rote XPG-Logo zu sehen. Wenn man die magnetisch befestigte Frontplatte per Rändelschraube entfernt, erhält man freie Sicht auf einen Feinstaubfilter mit Magneten sowie die drei vorinstallierten 120-mm-Lüfter.
Typisch für moderne Midi-Tower ist auch der Deckel des Valor Air luftig gestaltet. Eine große Lüfteröffnung mit Befestigungspunkten für zwei 120-mm- und 140-mm-Lüfter ermöglicht das Ausblasen warmer Luft bzw. das Ansaugen kühler Luft. Zur Filterung der Luft setzt XPG hier auf einen Mesh-Staubfilter mit magnetischer Halterung. Das I/O-Panel wurde auf der rechten Seite ausgerichtet und verfügt über zwei USB-A-3.0-Anschlüsse, zwei Buchsen für Kopfhörer bzw. Mikrofon sowie zwei Tasten für Power (mit weißer Power-LED) und Reset (mit roter HDD-LED). ). Auf USB-C muss man in dieser Preisklasse noch verzichten.
Das linke Seitenteil des Valor Air besteht hauptsächlich aus gehärtetem Glas. Es erstreckt sich jedoch nur über etwa 80 % der linken Seite. Der restliche Teil besteht aus Stahl und ist Teil des Netzteilfachs an der Unterseite des Midi-Towers. Das Panzerglas wurde zur einfacheren Montage auf einen Stahlrahmen geklebt, der an der Rückseite mit zwei Rändelschrauben befestigt wird. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl, allerdings wurde dafür eine sehr dünne Materialstärke gewählt. Hierfür kommen auch hier Rändelschrauben zum Einsatz und das Panel verfügt über eine Griffmulde.
Die Rückseite des Valor Air hat ein klassisches Design. Die Montageposition des Netzteils finden Sie im unteren Bereich. Darüber befinden sich sieben wiederverwendbare Slotblenden, was in dieser Preisklasse nicht immer üblich ist, sowie der vierte Gehäuselüfter im 120-mm-Format. Oberhalb des Lüfters ist relativ wenig Platz. Dies könnte den Einbau eines Kühlers im Deckel durchaus erschweren.
Einen sicheren Stand erhält das Valor Air durch vier gummierte Füße aus schwarzem Kunststoff. Darüber hinaus sind auf der Unterseite eine Mesh-Filtermatte und Montageschienen für den HDD-Käfig zu sehen. Leider ist die Filtermatte nur über Stahlnasen arretiert. Dadurch wird die Entfernung und Reinigung etwas komplizierter.
Wie man von außen schon erahnen kann, geht es im Inneren des Valor Air etwas kompakter zu. So ist der meist flache Mainboard-Tray von sechs Kabelführungsöffnungen umgeben, aber kaum breiter als ein klassisches ATX-Board. Auf der rechten Seite befindet sich jedoch eine Erhöhung, hinter der sich der Kabelkanal verbirgt.
Da das Valor Air so kurz gebaut wurde, sollte es klar sein, dass im vorderen Bereich der Hauptkammer keine Festplatten untergebracht werden können. Stattdessen gibt es einen freien Weg für den Luftstrom von den drei vormontierten Frontlüftern. Der Ventilator im Heck befördert die erwärmte Luft dann wieder nach draußen.
Senkt man den Blick, fällt einem sofort das Netzteilpanel ins Auge. Dieser deckt den unteren Bereich fast vollständig ab, verfügt aber auf der Oberseite über zahlreiche Belüftungsöffnungen. Wer genau hinschaut, erkennt auch acht Löcher für Lüfterschrauben. Nähere Angaben hierzu macht der Hersteller allerdings nicht und auch die notwendigen Schrauben gehören nicht zum Lieferumfang. Schließlich gibt es im Bereich hinter der Front eine Aussparung, die den Einbau von Heizkörpern ermöglicht.
Unterhalb der Netzteilabdeckung trifft man auf einen leeren Tunnel ohne werksseitigen Festplattenkäfig. Das Netzteil kann am hinteren Ende des Tunnels platziert werden und ruht zur Entkopplung auf vier dünnen Moosgummiplattformen. Vor dem Netzteil kann der mitgelieferte Festplattenkäfig montiert werden, indem dieser unter die entsprechenden Haltenasen geschoben wird. Anschließend wird es mit einer Rändelschraube fixiert. Aufgrund der geringen Tiefe sollte man bei eingebautem Festplattenkäfig ein entsprechend kurzes Netzteil wählen.
Ansonsten gibt es auf der Rückseite des Mainboard-Trays eine Handvoll Ösen für Kabelbinder, eine Aussparung im Mainboard-Tray für die Backplate großer CPU-Kühler sowie den bereits erwähnten Kabelkanal. Dieser ist etwa 1 Zentimeter tiefer als das Mainboard-Tray, insgesamt also 2,5 Zentimeter tief. Direkt hinter dem Mainboard-Tray sind nur 1,6 Zentimeter Platz. Für dickere Kabel ist das recht wenig Platz.
Auch der Valor Air muss ohne Datenträger auskommen. So können hinter dem Mainboard-Tray zwei 2,5-Zoll-SSDs und zwei 3,5-Zoll-Festplatten oder eine 3,5-Zoll- und eine 2,5-Zoll-Festplatte im HDD-Käfig montiert werden. Die Montage erfolgt immer entkoppelt und erfordert den Einsatz von Werkzeugen.
Vergleicht man die Größe des Valor Air mit seinem Gewicht, wird schnell klar, dass XPG an der Stahldicke gespart haben muss. Dies macht sich vor allem im Seitenteil sowie in der Verwindungssteifigkeit der Karosserie ohne Anbauteile bemerkbar. Die Lackierung und die allgemeine Verarbeitungsqualität gehen für ein Gehäuse dieser Preisklasse allerdings in Ordnung. Es gibt keine scharfen Kanten oder auffällige Lackfehler. Lobenswert sind hingegen die vollwertigen Slot-Abdeckungen, die nicht ausgebrochen werden müssen.
Kommen wir nun zur Systeminstallation im ADATA XPG Valor Air Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem ASUS TUF Gaming B550M-Plus mit 16 GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem Alpenföhn Brocken 4 gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,175 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung übernimmt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum.
Trotz des kompakten Innenraums war der Einbau aller Komponenten schnell erledigt und führte zu keinerlei Problemen. Ein Großteil der Distanzstücke war bereits vormontiert, für alle anderen legt XPG eine praktische Mutter zum Einschrauben des Zubehörs bei. Je nach Netzteil bzw. dessen Kabelausführung kann die Verkabelung etwas kniffliger werden. Wirklich viel Platz gibt es nur im Kabelkanal, der auch nicht besonders groß ist. Die Installation von ummantelten Kabeln kann eine ziemliche Herausforderung darstellen. Immerhin bietet das Netzteilfach genügend Platz, um überflüssige Kabel zu verstecken. Das Gesamtergebnis sieht sauber und aufgeräumt aus.
Die kompakten Abmessungen spiegeln sich teilweise auch in der Hardware-Kompatibilität wider. Wo 166 Millimeter bei CPU-Kühlern relativ üppig sind und auch für stärkere High-End-Kühler ausreichen, sind 305 Millimeter (mit Frontlüfter) bei Grafikkarten heutzutage eher grenzwertig wenig. Bei einem Frontkühler ist die maximale Länge sogar noch kürzer. Unterstützt werden maximal 360-mm-Radiatoren, die eine Tiefe von 35 Millimetern nicht überschreiten sollten. Schließlich sollte das Netzteil nicht länger als 180 Millimeter sein, wenn der HDD-Käfig verwendet werden soll.
XPG verbaut im Valor Air ab Werk vier XPG Vento 120 Lüfter mit einer Rahmenbreite von jeweils 120 Millimetern. Das Design der Lüfter ist äußerst schlicht: schwarzer Rahmen, schwarze Lüfterblätter und ein schwarzes Anschlusskabel mit praktischem Y-Schalter. Darüber hinaus sind alle acht Ecken mit grauen Entkopplungsgummis versehen. Als Drehzahlbereich der Lüfter gibt XPG 450 bis 1600 U/min an. Unsere Exemplare drehten zwischen 600 und 1500 U/min.
Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im ADATA XPG Valor Air erreicht wurden. Während des Stresstests wurden Prime95 und FurMark für 15 Minuten bei einer Raumtemperatur von 20 °C ausgeführt. Darüber hinaus wurde der Test mit zwei unterschiedlichen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.
Die Messergebnisse zeigen sofort, dass die vier vorinstallierten Gehäuselüfter je nach Drehzahl ihr Potenzial gut entfalten können. Bei minimaler Geschwindigkeit steigen die Temperaturen etwas an, erreichen aber keine kritischen Werte. Dafür bleibt das System sehr leise und auch die Geräuschkulisse hält sich in Grenzen. Zwischen 800 und 1200 Umdrehungen nimmt das Lüftergeräusch leider zu und bei maximaler Drehzahl machen die Lüfter zwar recht viel Wind, sind aber durch das Luftgeräusch deutlich hörbar. Die erreichten Temperaturen können jedoch als sehr gut bezeichnet werden.
Der XPG Valor Air weiß in vielen Bereichen zu überzeugen. Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet es beispielsweise Platz für vollwertige ATX-Mainboards sowie Netzteile und große CPU-Kühler. Ab Werk sind außerdem drei Staubfilter und vier grundsolide 120-mm-Gehäuselüfter im Lieferumfang enthalten. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein gläsernes Seitenfenster und eine ansprechend gestaltete Frontplatte aus Stahl, die für einen hohen Airflow sorgt und hinter der auch RGB-Lüfter eine gute Figur machen sollen.
Es sollte klar sein, dass bei einer solchen Sammlung von Funktionen einige Abstriche gemacht werden müssen. Beim ADATA XPG Valor Air wurde unter anderem die Materialstärke des Seitenteils und bestimmter Karosserieelemente gekürzt. Darüber hinaus bedeutet die geringe Tiefe des Valor Air automatisch, dass maximal 305 Millimeter lange Grafikkarten hineinpassen, wenn ein Lüfter in der Front verbaut ist. Das Fehlen eines USB-C-Anschlusses im I/O-Panel ist zwar schade, aber dennoch ungewöhnlich in dieser Preisklasse.
Abschließend ist noch der Preis von nur 71,00 €* zu bedenken. Wer die Kompromisse des ADATA XPG Valor Air kennt und nicht den Einbau besonders langer Grafikkarten plant, für den ist dieser besonders kompakte Midi-Tower ein gutes Gehäuse mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der ADATA XPG Valor Air ist ein besonders kompakter Midi-Tower, der mit vier vorinstallierten Lüftern, einer schicken Optik und überwiegend guter Hardware-Kompatibilität überzeugt. Abstriche muss man allerdings bei der Materialstärke und dem maximalen Platz für Grafikkarten machen.
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Modell: Gehäusetyp: Abmessungen: Gewicht: Material: Farbe: Frontanschlüsse Laufwerksschächte: Erweiterungssteckplätze: Formfaktoren: Belüftung: Heizkörper: Max. CPU-Kühlerhöhe: Max. Grafikkartenlänge: Max. Nettoteillänge: Kabelführungsraum: Preis: Merkmale: